Anders als gedacht … So schön war der Plan, so je wurde uns
ein Strich durch die Rechnung gemacht.
Von Te Anau haben wir es sicher und pünktlich noch vor
dem Sonnenuntergang zum Mount Cook Village geschafft. Haben Brötchen mit Chips
gegessen, uns unsere Serena gemütlich gemacht, noch eine Folge von Game of
Thrones geguckt und schon bald geschlafen. Es war sehr windig an diesem
Dienstagabend und man wollte sowieso nicht all zulange draußen bleiben, aber im
Auto war es kuschelig.
Frühs um sechs wollten wir aufstehen, etwas frühstücken und
dann hoch zur Mueller Hütte. Der abgelegene Camping Platz von dem abgelegenen
Mount Cook Village (50 Kilometer in einem National Park gelegen, ich glaube
dort sind nicht mal Hunde erlaubt) lag bei etwa 800 hm und die Mueller Hütte
eben auf 1.800 hm.
Nun denn, zwei Uhr nachts wurde ich schon mal wach, weil es
regnete und im Auto hört man das ja so schön. Aber wenn es trocken und halbwegs
warm ist finde ich das eigentlich ziemlich schön und gemütlich und ich konnte
gut weiterschlafen. Um sechs Uhr noch was klingelte dann mein Wetter und es
regnete immer noch in Strömen … Uff so ein Mist.
Nach der Regenschlacht beim Milford Track hatten Gesi und
ich kein Interesse daran schon wieder Klitschnass zu werden, zu mal wir dann
nicht zu einer Hütte oder zu einem Hostelzimmer zurückkommen würden, sondern
wieder eine Nacht im Auto schlafen wollten. Also haben wir uns schnell dagegen
entschieden und weiter geschlafen.
Gegen neun Uhr kam ein DoC-Ranger und wollte die Gebühr für
den Campingplatz haben. Normalerweise zahlt man das wenn man da ankommt und macht
ein Zettel an sein Auto. Der Ranger war gut drauf und nahm es uns auch nicht
übel, dass wir noch nicht zahlten. Auf die Frage nach dem Wetter lachte er nur
und meinte, dass es nicht vor Montag besser werden würde und wenn man hoch
wollte, man wohl eher Skier bräuchte.
Na gut, dann sind wir doch noch aufgestanden und haben uns
Frühstück gemacht und wollten gegen zehn Uhr weiterfahren. Es regnete
immer noch. Und die Berge um uns herum waren voll mit Schnee.
Auto starten und weg da aus der Kälte-Regen-Hölle. Auto
starten. Auto star Auto Au … Fuck. Nichts ging mehr, die alte Serena sprang
nicht mehr an. Und wir am Arsch von Neuseeland. Und wir hatten und haben auch
kein Geld mehr auf unserer Neuseeland-Simkarte. Oh je.
Na ja ein Paar Autos und Camper standen dort noch rum. Den
ersten gefragt: Franzosen ohne Starthilfekabel. Ach natürlich haben wir selber auch kein Startkabel gehabt, logisch.
Die zweiten gefragt, ein englisches Pärchen in einem
Campervan. Ebenfalls ohne Kabel, aber sehr, sehr Hilfsbereit. Er hat gleich
sein Telefon angeboten, aber wir wussten beide keine Nummer zum Anrufen. Außer
eben das DoC-Center. Die Nummer haben wir dann an den Schildern und Flyern
herausbekommen und wir konnten regeln, dass der Ranger wieder kommt und uns
hilft.
Zwanzig Minuten später kam dann auch der selbe Ranger der
uns etwa 100 Minuten vorher die Campinggebühr abnahm. Der Jump Start
funktionierte auch und er gab uns den Tipp in Tekapo in einer Werkstatt die
Batterie checken zu lassen. Gemacht, getan.
Kurze Zusammenfassung: Die Batterie und die Kabel waren wohl
irgendwie locker die haben alles festgezogen, die Batterie getestet, dabei kam
heraus, dass die wohl noch richtig gut sein soll, die Batterie noch mal völlig
aufgeladen und für 15 Dollar (~9Euro) waren wir wieder glücklich und alles
war gut.
Am Tage haben wir uns die Stadt angeguckt und was man eben
so macht und für die Nacht wieder einen, sehr abgelegenen, Campingplatz gesucht
und diesmal ohne Regen und gebühren geschlafen. Dennoch war die Nacht kühler und wir hatten
sogar Eis auf der Windschutzscheibe. Wir wollten wieder sehr früh aufstehen und
uns den Sonnenaufgang über den schneebangenden Bergen und dem großen Lake Tekapo
ansehen.
Sechs Uhr zwanzig waren wir dann auch auf und kurz danach
saß ich am Steuer und wollte rüber zur Sonnenseite fahren. Auto starten. Auto
star Auto Au … Fuck. Nichts ging mehr, die alte Serena sprang nicht mehr an.
Und wir am Arsch von Neuseeland. Und wir hatten und haben auch kein Geld mehr
auf unserer Neuseeland-Simkarte. SCHONWIEDER! Fuck man und dies mal waren wir
echt abgelegen und alleine.
Na ja wir sind dann erst mal zu Fuß die Straße hoch um den
Sonnenaufgang abzuchecken und wir hofften, dass wenn es wärmer wird Serena
schon wieder starten würde.
An dieser super abgelegenen Schotterstraße kam dann
tatsächlich um kurz vor sieben Uhr ein Auto entlang. Das haben wir dann auch
gleich angehalten. Es war ein älteres Kiwipärchen und die hatten zum Glück ein
Starthilfekabel dabei. Das war wirklich ein glücklicher Zufall.
So und nun? Wir sind dann gleich weiter nach Wanaka gefahren.
Wanaka ist eine richtig hübsche Stadt. Eine Stadt wie Queenstown, nur ein wenig
kleiner und chilliger. Richtig hübsch. Hier haben wir uns dann mal wieder ein
Hostel gegönnt und uns ein eigenes Startkabel gekauft. In der Regel ist es ja
so, dass wenn man so etwas hat, man es nicht mehr benötigt und man sich ärgert,
dass man dafür Geld ausgegeben hat. Ich hoffe ich ärger mich!
Morgen checken wir ja erst später aus und starten den Wagen
auch erst später, wenn es schon wärmer ist. Ich hoffe alles wird gut. Ansonsten
müssen wir uns wohl nach einer neuen Batterie umsehen, wie auch immer sowas
geht :p