Stewart Island! - Rakiura Track
Wir waren nun also auf
dem Anker NZ´s und ich muss sagen, es war einfach nur
atemberaubend!
Es ist definitv wahr,
dass spontan einfach immer (sicher mit Ausnahmen, aber dennoch!)
super ist – einfach mit mehr Überraschungseffekt, weil man gar
keine Zeit hat, viel darüber nachzudenken, was wohl kommen mag. Es
kam – super Wetter (trotz Regenansage), super Track, wunderbare
Hütten, einsame Strände (VIELE!), purer Regenwald – kurz: Wow-
Effekte in Massen. Ich weiß gar nicht, wie ich es richtig
beschreiben soll. Bilder können leider nicht wiedergeben, wie man
sich in den Momenten gefühlt hat und die Stimmung...ihr wisst schon
:) Wir haben diesmal auch ein paar Videos gemacht...vielleicht
schaffe ich es ja noch mal ein oder zwei hochzuladen.
Wie auch immer, anbei
dann der Versuch die 3 - Tages – Tour mal in Bild und Wort zu
verpacken ;)
Hafen von Oban (einziges Dörfle auf Stewart Island)
Start: Samstag, der
11.Oktober um 8:15 Uhr in Invercargill nach Bluff (ca. 25 Minuten)
zum Fährhafen. Auto gut und sicher geparkt, Wanderschuhe (*hust* -
also unserer Laufschuhe) an, Backpack für 3 Tage im Gepäckkanister
verstaut und dann ging´s los – die Fähre verließ pünktlich 9:30
Uhr den Hafen. Dummerweise begann es kurz vor Abfahrt mit Regnen.
Scheiße dachte ich mir so...aber es kam noch schlimmer – der Regen
brachte Wind – viel & starken Wind! Was das auf dem Meer
bedeutet, weiß man ja ;) Philipp und ich wollten ganz vorn sitzen,
um besser sehen zu können und weil dort einfach mehr Platz ist.
Gesagt – getan. Immerhin ist es ja eine Fähre: fährt langsam und
behutsam, auch bei dem Wellengang, sollte das nicht so schlimm
werden.
NIX DA! In Null Komma
Nichts beschleunigte das SPEEDBOOT (jawohl!) auf gefühlte 100 km/h
(mindestens!). Wer schonmal Schaukelschiff im Heidepark gafahren ist
& anschließend eine Runde Achterbahn mitgenommen hat, kann sich
jetzt ungefährt vorstellen, wie wir uns gefühlt haben. Nach 10
Minuten hat sich Philipp schon mal ein paar Reihen nach hinten und
mittiger gesetzt. Ich war so konzentriert mir einen fixen Punkt zu
suchen, damit mir nicht sofort schlecht wid (Kotztüten hingen an
jedem Sitz – die wissen schon, worauf sie sich einlassen^^). Nach
erneuten 10 Minuten drehte ich mich um, Philipp weg- ich konnte nicht
aufstehen, weil ...das war einfach nicht möglich! Das Boot ging ab
wie Schmidt´s Katze...da meine Übelkeit sich aber immer mehr den
Beuteln nahte, gab´s nur eine Möglichkeit für mich – raus! Ich
also wankend zum Ausgang- Philipp saß schon draußen – ihm ging´s
wie mir...dann saßen wir beide da wie begossene Pudel an den
Toiletten und schauten zu Uhr, wann denn endlich die geplante,
einstündige Fahrt geschafft ist. Inzwischen füllte sich die
„Draußenfläche“. Ein Mann (aus einer Gruppe von joar ich glaube
Fischern oder so, die gleich zu Beginn der Fahrt alle erstmal schön
ein Bierchen gezischt haben..oder zwei..oder drei) taumelte schon
Richtung Rehling..von links nach rechts..dann direkt nach hinten und
übergab sich erstmal gepflegt! Super klasse! Das ganze entwickelte
sich zu einem Spiel mit der Zeit...noch 10 Minuten dachte ich
mir...komm Gesi, das schafftst du – bloß nicht Kotzen! Kurz um:
wir haben es überlebt – ohne Brechen! Knapp war es dennoch ;)
Zack Gepäck geholt, GPS
Uhr an und ab!
Man beachte noch: Stuart
Island selbst hat nur 430 Einwohner – Touristen nicht einberechnet.
Die Meisten wohnen in Oban (und drumherum ein wenig verkleckert) –
der Rest ist Urwald.
Auf dem Weg durch's Dorf
Der Track am 1. Tag
verlief so gut wie nur entlang von Strandwegen. Immerwieder
erblickten wir Buchten und gingen an einsamen Stränder weiter- es
war traumhaft! Ernsthaft – ich habe oft von Sowas taggeträumt! Und
dann steht man da... nur Philipp und ich – Kilometerlanger Strand,
blaues Wasser..Muscheln – Ruhe!
Aber halt: SANDFLYS!
Diese kleinen Mistviecher machen einem echt das Glücksgefühl
kaputt. Jedes Stück freie Haut wird sofort angestochen. Ihr müsst
wissen, Sandflys sind so „groß“ wie Fruchtfliegen, agressiver
noch als Mücken und sie attackieren sofort in Horden. Mit Horden
meine ich 1000 (mindestens!) Die Stiche werden sofort dick und es
juckt...argh – unbeschreiblich! Wir haben zwar Zeug dagegen, aber
jede vergessene Stelle wird bestraft! So sehe ich jetzt auch aus –
zumal ich schwach bin – wenn´s juckt...dann muss ich ran! Philipp
ist da anders;) - guter Mann!
So..wieder zurück zum
Wichtigen Teil. Nach ca. 3,5 Stunden erreichten wir dann unsere erste
Übernachtungshütte. Schick und gemütlich! Wir hatten erneut unser
eigenes Schlafabteil, trotz der Anwesenheit 4 weiterer Leute in der
Hütte, die direkt am Strand liegt.
Später am Abend haben
wir uns dann nochmal auf die Socken gemacht um endlich mal einen Kiwi
zu sehen – leider ohne Erfolg, dafür aber Gold! Ja – ernsthaft.
Die kompletten Strände auf dem Weg waren mit Goldstaub benetzt –
im Wasser, auf dem Sand und auf den Steinen (siehe Bild). Am liebsten
hätte ich ein Sieb gezückt und wäre dort geblieben^^
Ab hier begann der offizielle Wanderweg
Unterwegs in den Wäldern
und immer wieder zwischendurch ...
nur wir und der Strand
Goldrausch!
Papagei im Wald - parrot
Steg direkt vor unserer Hut
Gegen 22.30 sind wir ins
Bett, super geschlafen und munter dann nach dem Frühstück
(Haferflocken mit Aprikosen) weiter. Diesmal lagen 12 km Regenwald
(irgendwie sowas) vor uns.
Super schön war das –
zwar etwas kühler als am Vortag, aber ohne Regen und jeder Winkel
war einfach nur sehenswert. Pure Natur - alles bewuchert und sooo saftig grün Alles.
Gegen 15:00 – 15:30 waren wir dann auch
schon an Hütte 2. Die Bilder der Aussicht und Umgebung lasse ich mal
für sich sprechen :)
Anbei hatten wir übrigens
ein kleines Büchlein mit der Wanderung – die den Weg etwas anders
beschrieben hat – was, wie wir dann am Ende feststellten, von Ende
2011 ist, Anfang 2012 wurde die Wegführung geändert- nunja;)
Abends begann es dann zu
regnen – genau, als Philipp sich entschied, ins Wasser zu gehen! -
bei gefühlten 0 Grad *öchm...
Grund dafür war
allerdings Folgender: Eine Stunde nach uns erreichte ein etwas älterer
Herr ebenfalls die Hütte. Ein gelber, langer (typischer)
Fischermantel hing draußen und ich gleich Panik bekommen. Es stellte
sich auch bald heraus, dass der Mann nicht sehr redsam war, was aber
auch daran liegen konnte, dass er einen unglaublich starken Akzent
hatte (Neuseeländisch?!) und wir daher auch nicht viel verstanden
haben & dementsprechend auch nicht viel antworteten oder fragten.
Zudem führt er auch gern Selbstgespräche. Als er dann ein riesen
Messer zückte, dachte ich – ok, das war´s jetzt. Aber er hatte
Apfelsinen mit;) Im Verlauf des angebrochenen Tages stellte sich dann
heraus, dass er gern mit Feuer spielt und einen absoluten Putzfimmel
hat & nicht still sitzen kann – alles in Einem! Nach nur gut
einer Stunde, dachten wir er will uns ausräuchern – die Hütte
glühte (nebenbei: das war auch der Grund für das spontane
Kurzschwimmen im Bergsee)! Keine 5 Minuten lies er das Feuer aus den
Augen. Nebenbei putze er die komplette Hut – alle Räume! - sorry,
aber WHAT THE FU**? Wir waren echt verblüfft – ich hatte zudem
immer noch Angst vor einer nächtlichen Abschlachtung. Das Putzen
und Aufräumen ging so weit, dass er ca. alle 30 Minuten erneut
prüfte, ob alle Sachen noch an Ort und Stelle waren, dann wieder
Feuer nachlegen, wegfegen, was evt. An Staubkörnern dazu gekommen
sein könnte. omg*
Gegen 21 Uhr sind wir beide nochmal losgezogen um Kiwi's zu sehen...leider ohne ERfolg, allerdings haben wir immerhin welche gehört;) Als wir zurück kamen hörte man nur ein Männerstöhnen und leichtes Grunzen...wuah! Mitten in der Nacht ist der Mann dann tatsächlich aufgestanden und hat laut (!!!) am Ofen rumgeklimpert und ...was weiß ich - es war laut! Alles komisch, aber ihr seht ja, alles harmlos - wir leben noch und der morgen war umso schöner :) - Sonne, strahlend blauer Himmel...fantastisch! Los ging´s dann zu den letzten 13 km - wieder viel am Strand entlang.
Mittagspause - Aussicht Tag 2
Regenwald
am Strand vor der Hut
Stimmung in der Hut
Morgens um 7 auf Stewart Island
sunny day
Entenfamilie
Aussicht von der Fähre - Stewart Island
PS: unterwegs haben wir tatsächlich Delphine gesehen! Super! :)
zurück in Bluff - Beginn des Highway 1 - südlichster Punkt NZ
Bluff -> nettes Mini - Städtchen
SUPER TRACK!
- klasse Eindrücke und unvergessliche 3 Tage :)
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