Montag, 20. Oktober 2014

Stewart Island


Stewart Island! - Rakiura Track

Wir waren nun also auf dem Anker NZ´s und ich muss sagen, es war einfach nur atemberaubend!
Es ist definitv wahr, dass spontan einfach immer (sicher mit Ausnahmen, aber dennoch!) super ist – einfach mit mehr Überraschungseffekt, weil man gar keine Zeit hat, viel darüber nachzudenken, was wohl kommen mag. Es kam – super Wetter (trotz Regenansage), super Track, wunderbare Hütten, einsame Strände (VIELE!), purer Regenwald – kurz: Wow- Effekte in Massen. Ich weiß gar nicht, wie ich es richtig beschreiben soll. Bilder können leider nicht wiedergeben, wie man sich in den Momenten gefühlt hat und die Stimmung...ihr wisst schon :) Wir haben diesmal auch ein paar Videos gemacht...vielleicht schaffe ich es ja noch mal ein oder zwei hochzuladen.  

Wie auch immer, anbei dann der Versuch die 3 - Tages – Tour mal in Bild und Wort zu verpacken ;)

Hafen von Oban (einziges Dörfle auf Stewart Island)



Start: Samstag, der 11.Oktober um 8:15 Uhr in Invercargill nach Bluff (ca. 25 Minuten) zum Fährhafen. Auto gut und sicher geparkt, Wanderschuhe (*hust* - also unserer Laufschuhe) an, Backpack für 3 Tage im Gepäckkanister verstaut und dann ging´s los – die Fähre verließ pünktlich 9:30 Uhr den Hafen. Dummerweise begann es kurz vor Abfahrt mit Regnen. Scheiße dachte ich mir so...aber es kam noch schlimmer – der Regen brachte Wind – viel & starken Wind! Was das auf dem Meer bedeutet, weiß man ja ;) Philipp und ich wollten ganz vorn sitzen, um besser sehen zu können und weil dort einfach mehr Platz ist. Gesagt – getan. Immerhin ist es ja eine Fähre: fährt langsam und behutsam, auch bei dem Wellengang, sollte das nicht so schlimm werden.
NIX DA! In Null Komma Nichts beschleunigte das SPEEDBOOT (jawohl!) auf gefühlte 100 km/h (mindestens!). Wer schonmal Schaukelschiff im Heidepark gafahren ist & anschließend eine Runde Achterbahn mitgenommen hat, kann sich jetzt ungefährt vorstellen, wie wir uns gefühlt haben. Nach 10 Minuten hat sich Philipp schon mal ein paar Reihen nach hinten und mittiger gesetzt. Ich war so konzentriert mir einen fixen Punkt zu suchen, damit mir nicht sofort schlecht wid (Kotztüten hingen an jedem Sitz – die wissen schon, worauf sie sich einlassen^^). Nach erneuten 10 Minuten drehte ich mich um, Philipp weg- ich konnte nicht aufstehen, weil ...das war einfach nicht möglich! Das Boot ging ab wie Schmidt´s Katze...da meine Übelkeit sich aber immer mehr den Beuteln nahte, gab´s nur eine Möglichkeit für mich – raus! Ich also wankend zum Ausgang- Philipp saß schon draußen – ihm ging´s wie mir...dann saßen wir beide da wie begossene Pudel an den Toiletten und schauten zu Uhr, wann denn endlich die geplante, einstündige Fahrt geschafft ist. Inzwischen füllte sich die „Draußenfläche“. Ein Mann (aus einer Gruppe von joar ich glaube Fischern oder so, die gleich zu Beginn der Fahrt alle erstmal schön ein Bierchen gezischt haben..oder zwei..oder drei) taumelte schon Richtung Rehling..von links nach rechts..dann direkt nach hinten und übergab sich erstmal gepflegt! Super klasse! Das ganze entwickelte sich zu einem Spiel mit der Zeit...noch 10 Minuten dachte ich mir...komm Gesi, das schafftst du – bloß nicht Kotzen! Kurz um: wir haben es überlebt – ohne Brechen! Knapp war es dennoch ;)
Zack Gepäck geholt, GPS Uhr an und ab!

Man beachte noch: Stuart Island selbst hat nur 430 Einwohner – Touristen nicht einberechnet. Die Meisten wohnen in Oban (und drumherum ein wenig verkleckert) – der Rest ist Urwald.

Auf dem Weg durch's Dorf


Der Track am 1. Tag verlief so gut wie nur entlang von Strandwegen. Immerwieder erblickten wir Buchten und gingen an einsamen Stränder weiter- es war traumhaft! Ernsthaft – ich habe oft von Sowas taggeträumt! Und dann steht man da... nur Philipp und ich – Kilometerlanger Strand, blaues Wasser..Muscheln – Ruhe!
Aber halt: SANDFLYS! Diese kleinen Mistviecher machen einem echt das Glücksgefühl kaputt. Jedes Stück freie Haut wird sofort angestochen. Ihr müsst wissen, Sandflys sind so „groß“ wie Fruchtfliegen, agressiver noch als Mücken und sie attackieren sofort in Horden. Mit Horden meine ich 1000 (mindestens!) Die Stiche werden sofort dick und es juckt...argh – unbeschreiblich! Wir haben zwar Zeug dagegen, aber jede vergessene Stelle wird bestraft! So sehe ich jetzt auch aus – zumal ich schwach bin – wenn´s juckt...dann muss ich ran! Philipp ist da anders;) - guter Mann!

So..wieder zurück zum Wichtigen Teil. Nach ca. 3,5 Stunden erreichten wir dann unsere erste Übernachtungshütte. Schick und gemütlich! Wir hatten erneut unser eigenes Schlafabteil, trotz der Anwesenheit 4 weiterer Leute in der Hütte, die direkt am Strand liegt.
Später am Abend haben wir uns dann nochmal auf die Socken gemacht um endlich mal einen Kiwi zu sehen – leider ohne Erfolg, dafür aber Gold! Ja – ernsthaft. Die kompletten Strände auf dem Weg waren mit Goldstaub benetzt – im Wasser, auf dem Sand und auf den Steinen (siehe Bild). Am liebsten hätte ich ein Sieb gezückt und wäre dort geblieben^^
 
Ab hier begann der offizielle Wanderweg

Unterwegs in den Wäldern

 und immer wieder zwischendurch ...

 nur wir und der Strand




 Goldrausch!


 Papagei im Wald - parrot

Steg direkt vor unserer Hut

Gegen 22.30 sind wir ins Bett, super geschlafen und munter dann nach dem Frühstück (Haferflocken mit Aprikosen) weiter. Diesmal lagen 12 km Regenwald (irgendwie sowas) vor uns.
Super schön war das – zwar etwas kühler als am Vortag, aber ohne Regen und jeder Winkel war einfach nur sehenswert. Pure Natur - alles bewuchert und sooo saftig grün Alles. 
Gegen 15:00 – 15:30 waren wir dann auch schon an Hütte 2. Die Bilder der Aussicht und Umgebung lasse ich mal für sich sprechen :)
Anbei hatten wir übrigens ein kleines Büchlein mit der Wanderung – die den Weg etwas anders beschrieben hat – was, wie wir dann am Ende feststellten, von Ende 2011 ist, Anfang 2012 wurde die Wegführung geändert- nunja;)
Abends begann es dann zu regnen – genau, als Philipp sich entschied, ins Wasser zu gehen! - bei gefühlten 0 Grad *öchm...
Grund dafür war allerdings Folgender: Eine Stunde nach uns erreichte ein etwas älterer Herr ebenfalls die Hütte. Ein gelber, langer (typischer) Fischermantel hing draußen und ich gleich Panik bekommen. Es stellte sich auch bald heraus, dass der Mann nicht sehr redsam war, was aber auch daran liegen konnte, dass er einen unglaublich starken Akzent hatte (Neuseeländisch?!) und wir daher auch nicht viel verstanden haben & dementsprechend auch nicht viel antworteten oder fragten. Zudem führt er auch gern Selbstgespräche. Als er dann ein riesen Messer zückte, dachte ich – ok, das war´s jetzt. Aber er hatte Apfelsinen mit;) Im Verlauf des angebrochenen Tages stellte sich dann heraus, dass er gern mit Feuer spielt und einen absoluten Putzfimmel hat & nicht still sitzen kann – alles in Einem! Nach nur gut einer Stunde, dachten wir er will uns ausräuchern – die Hütte glühte (nebenbei: das war auch der Grund für das spontane Kurzschwimmen im Bergsee)! Keine 5 Minuten lies er das Feuer aus den Augen. Nebenbei putze er die komplette Hut – alle Räume! - sorry, aber WHAT THE FU**? Wir waren echt verblüfft – ich hatte zudem immer noch Angst vor einer nächtlichen Abschlachtung. Das Putzen und Aufräumen ging so weit, dass er ca. alle 30 Minuten erneut prüfte, ob alle Sachen noch an Ort und Stelle waren, dann wieder Feuer nachlegen, wegfegen, was evt. An Staubkörnern dazu gekommen sein könnte. omg* 
Gegen 21 Uhr sind wir beide nochmal losgezogen um Kiwi's zu sehen...leider ohne ERfolg, allerdings haben wir immerhin welche gehört;) Als wir zurück kamen hörte man nur ein Männerstöhnen und leichtes Grunzen...wuah! Mitten in der Nacht ist der Mann dann tatsächlich aufgestanden und hat laut (!!!) am Ofen rumgeklimpert und ...was weiß ich - es war laut! Alles komisch, aber ihr seht ja, alles harmlos - wir leben noch und der morgen war umso schöner :) - Sonne, strahlend blauer Himmel...fantastisch! Los ging´s dann zu den letzten 13 km - wieder viel am Strand entlang. 

Mittagspause - Aussicht Tag 2

Regenwald


 am Strand vor der Hut

 Stimmung in der Hut

 Morgens um 7 auf Stewart Island





sunny day

Entenfamilie 

Aussicht von der Fähre - Stewart Island

PS: unterwegs haben wir tatsächlich Delphine gesehen! Super! :)

 zurück in Bluff - Beginn des Highway 1 - südlichster Punkt NZ


Bluff -> nettes Mini - Städtchen 


SUPER TRACK! 
- klasse Eindrücke und unvergessliche 3 Tage :)








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