Donnerstag, 30. Oktober 2014

Jump Start

Anders als gedacht … So schön war der Plan, so je wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Von Te Anau haben wir es sicher und pünktlich noch vor dem Sonnenuntergang zum Mount Cook Village geschafft. Haben Brötchen mit Chips gegessen, uns unsere Serena gemütlich gemacht, noch eine Folge von Game of Thrones geguckt und schon bald geschlafen. Es war sehr windig an diesem Dienstagabend und man wollte sowieso nicht all zulange draußen bleiben, aber im Auto war es kuschelig.

Frühs um sechs wollten wir aufstehen, etwas frühstücken und dann hoch zur Mueller Hütte. Der abgelegene Camping Platz von dem abgelegenen Mount Cook Village (50 Kilometer in einem National Park gelegen, ich glaube dort sind nicht mal Hunde erlaubt) lag bei etwa 800 hm und die Mueller Hütte eben auf 1.800 hm.

Nun denn, zwei Uhr nachts wurde ich schon mal wach, weil es regnete und im Auto hört man das ja so schön. Aber wenn es trocken und halbwegs warm ist finde ich das eigentlich ziemlich schön und gemütlich und ich konnte gut weiterschlafen. Um sechs Uhr noch was klingelte dann mein Wetter und es regnete immer noch in Strömen … Uff so ein Mist.

Nach der Regenschlacht beim Milford Track hatten Gesi und ich kein Interesse daran schon wieder Klitschnass zu werden, zu mal wir dann nicht zu einer Hütte oder zu einem Hostelzimmer zurückkommen würden, sondern wieder eine Nacht im Auto schlafen wollten. Also haben wir uns schnell dagegen entschieden und weiter geschlafen.

Gegen neun Uhr kam ein DoC-Ranger und wollte die Gebühr für den Campingplatz haben. Normalerweise zahlt man das wenn man da ankommt und macht ein Zettel an sein Auto. Der Ranger war gut drauf und nahm es uns auch nicht übel, dass wir noch nicht zahlten. Auf die Frage nach dem Wetter lachte er nur und meinte, dass es nicht vor Montag besser werden würde und wenn man hoch wollte, man wohl eher Skier bräuchte.

Na gut, dann sind wir doch noch aufgestanden und haben uns Frühstück gemacht und wollten gegen zehn Uhr weiterfahren. Es regnete immer noch. Und die Berge um uns herum waren voll mit Schnee.



Auto starten und weg da aus der Kälte-Regen-Hölle. Auto starten. Auto star Auto Au … Fuck. Nichts ging mehr, die alte Serena sprang nicht mehr an. Und wir am Arsch von Neuseeland. Und wir hatten und haben auch kein Geld mehr auf unserer Neuseeland-Simkarte. Oh je.

Na ja ein Paar Autos und Camper standen dort noch rum. Den ersten gefragt: Franzosen ohne Starthilfekabel. Ach natürlich haben wir selber auch kein Startkabel gehabt, logisch.

Die zweiten gefragt, ein englisches Pärchen in einem Campervan. Ebenfalls ohne Kabel, aber sehr, sehr Hilfsbereit. Er hat gleich sein Telefon angeboten, aber wir wussten beide keine Nummer zum Anrufen. Außer eben das DoC-Center. Die Nummer haben wir dann an den Schildern und Flyern herausbekommen und wir konnten regeln, dass der Ranger wieder kommt und uns hilft.

Zwanzig Minuten später kam dann auch der selbe Ranger der uns etwa 100 Minuten vorher die Campinggebühr abnahm. Der Jump Start funktionierte auch und er gab uns den Tipp in Tekapo in einer Werkstatt die Batterie checken zu lassen. Gemacht, getan.

Kurze Zusammenfassung: Die Batterie und die Kabel waren wohl irgendwie locker die haben alles festgezogen, die Batterie getestet, dabei kam heraus, dass die wohl noch richtig gut sein soll, die Batterie noch mal völlig aufgeladen und für 15 Dollar (~9Euro) waren wir wieder glücklich und alles war gut.

Am Tage haben wir uns die Stadt angeguckt und was man eben so macht und für die Nacht wieder einen, sehr abgelegenen, Campingplatz gesucht und diesmal ohne Regen und gebühren geschlafen. Dennoch war die Nacht kühler und wir hatten sogar Eis auf der Windschutzscheibe. Wir wollten wieder sehr früh aufstehen und uns den Sonnenaufgang über den schneebangenden Bergen und dem großen Lake Tekapo ansehen.

Sechs Uhr zwanzig waren wir dann auch auf und kurz danach saß ich am Steuer und wollte rüber zur Sonnenseite fahren. Auto starten. Auto star Auto Au … Fuck. Nichts ging mehr, die alte Serena sprang nicht mehr an. Und wir am Arsch von Neuseeland. Und wir hatten und haben auch kein Geld mehr auf unserer Neuseeland-Simkarte. SCHONWIEDER! Fuck man und dies mal waren wir echt abgelegen und alleine.

Na ja wir sind dann erst mal zu Fuß die Straße hoch um den Sonnenaufgang abzuchecken und wir hofften, dass wenn es wärmer wird Serena schon wieder starten würde.

An dieser super abgelegenen Schotterstraße kam dann tatsächlich um kurz vor sieben Uhr ein Auto entlang. Das haben wir dann auch gleich angehalten. Es war ein älteres Kiwipärchen und die hatten zum Glück ein Starthilfekabel dabei. Das war wirklich ein glücklicher Zufall.

So und nun? Wir sind dann gleich weiter nach Wanaka gefahren. Wanaka ist eine richtig hübsche Stadt. Eine Stadt wie Queenstown, nur ein wenig kleiner und chilliger. Richtig hübsch. Hier haben wir uns dann mal wieder ein Hostel gegönnt und uns ein eigenes Startkabel gekauft. In der Regel ist es ja so, dass wenn man so etwas hat, man es nicht mehr benötigt und man sich ärgert, dass man dafür Geld ausgegeben hat. Ich hoffe ich ärger mich!


Morgen checken wir ja erst später aus und starten den Wagen auch erst später, wenn es schon wärmer ist. Ich hoffe alles wird gut. Ansonsten müssen wir uns wohl nach einer neuen Batterie umsehen, wie auch immer sowas geht :p


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