Freitag, 5. September 2014

Daily business

Es ist Freitagabend und der vierte Tag auf der Villa Farm Kunterbund. Gesi und ich waren gerade in Ashburton (45 Minuten für einen Weg … mit Auto) um erfolglos nach einem Second Hand Shop zu suchen der gute, warme Wollkleidung im Angebot hat. Der Plan ist nämlich, den Mount Sumit in einer Zwei- oder Dreitagestour zu umrunden. Und für die zur Verfügung gestellten Hütten bräuchte man vielleicht noch einen dicken Pullover extra, um die Nacht gut zu überstehen, aber mal schauen.

Der Wanderweg fängt nämlich genau hier an wo wir zurzeit leben, also nur 6 Kilometer entfernt, das wäre wahrlich perfekt. Mal sehen wie wir das managen mit den Leuten hier und überhaupt, Gesi muss das ja auch alles heil überstehen ;)

Ansonsten ist der Tagesablauf hier wirklich entspannt. Wir stehen um acht Uhr auf und essen Haferflocken oder Toast, machen und trinken Tee und füttern die zwei Katzen und den Hund. Unsere zwei Freunde sind dann schon auf und essend.

Neun Uhr beginnen wir zu arbeiten. Fraser zeigt uns meist was wir zu tun haben. Für mich bedeutet dies seit drei Tagen Löcher zu buddeln. Ein paar Mal um Bäume einzupflanzen, aber vor allem um Bäume auszugraben. Mittwoch und Donnerstag relativ kleine Bäume, heute jedoch bestimmt zehn oder mehr relativ große Dinger. Da kämpft man mit der Schaufel in der Hand schon mal 15 bis 20 Minuten für einen Baum. Aber umso erquickender ist es, wenn endlich die letzten Wurzeln befreit sind und man das Ding rausziehen kann.

Gesi hilft manchmal Karen beim Essen und ansonsten ist Sie mit den zwei anderen Hongkongdudes damit beschäftigt diese Bäume einzutüten. Und das ist bei weiten der blödere Job, weil das ebenfalls lange braucht und einfach nur langweilig ist. Ein bisschen frische Erde rein in den Sack, Baum rein, Erde drauf und schütteln und verdichten und pressen und das immer so weiter bis der 18 bis 35 Liter Sack voll ist, je nachdem wie groß der Baum bzw. die Wurzeln eben waren. Das klingt so easy, braucht aber wirklich viel Zeit und fetzt einfach nicht.

Zwischen 13 Uhr und 13:30 Uhr, also nach etwa vier bis viereinhalb Stunden Arbeit gibt es dann leckeres Mittag und wir haben Freizeit. Die haben wir schon genutzt um uns schnieke Wasserfälle anzugucken (mit Bäumen, die schwarze Rinde mit weißen Fäden haben an deren Ende ein Honigtropfen hängt, das kann man naschen und alles riecht nach Honig, wow), heute einkaufen zu fahren, zu chillen und ich im speziellen um die ein oder andere Runde laufen zu gehen. Das gefällt mir.




Mathew, einer der zwei Asiaten, gefällt das auch ganz gut. Wir haben schon darüber philosophiert wie schön das wäre, später einen Job zu haben bei dem man nur vier bis viereinhalb Stunden arbeiten muss, herrlich. Allgemein läuft das mit den beiden echt gut und wir können viel lachen, lernen, fragen und antworten und vielleicht geben wir denen auch bald noch Fahrstunden.

Die zwei sind etwa unser alter, haben fertig studiert, etwa ein Jahr gearbeitet und gemerkt das alles Dreck ist und gekündigt und sind mit dem Plan nach Neuseeland gekommen nie wieder zurückzugehen. Echt verrückt, die zwei haben nicht mal einen Führerschein und Neuseeland ist weitläufig mit seinen etwa viereinhalb Milliarden Einwohnern.

Abends klopft dann irgendwann Karen und hat wieder heiß dampfendes Essen in der Hand. Dann wird noch gelesen (Ich), bei FB angehangen (Gesi), im Bett eine Serie geguckt und man hat wieder einen schönen Tag geschafft. =)

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