Sonntag, 14. September 2014

How is life going?

Wir sind immer noch auf der selben Farm, aber hoffentlich nicht mehr so lange. Hier ist zwar alles cool, aber ich will weiter. Gesi versucht das alles noch hinauszuzögern, weil es ihr hier auch so gut gefällt.

Samstag hat es fast den ganzen Tag geregnet und wir mussten auch nur drei Stunden arbeiten. Wir waren also viel im Haus und haben uns fast schon gelangweilt. Gesi hatte die Bilder von unserer Zweitageswanderung sortiert und ich habe viel gelesen. Ich versuche mich jetzt tatsächlich an die zehn Bücher der Reihe Das Lied von Eis und Feuer – besser bekannt als A Game of Thrones – puh.

Mittlerweile haben wir die zwei Hongkonger auch schon je einmal Auto fahren lassen. Angeblich haben sie das vorher noch nie gemacht, dafür waren sie erstaunlich gut.



Zu der Wanderung müssen wir auch noch etwas schreiben. Das hat echt gefetzt. Ich war noch nie auf diese Art und Weise wandern. Von der unglaublichen Landschaft ganz zu schweigen wird so ein Rucksack echt schwer und die Übernachtung in der Hütte in der Mitte von nirgendwo ist echt funky.

Sonntag haben wir eine halbe Doppelschicht geschoben und nach dem Mittag noch mal für etwa drei Stunden gearbeitet, damit wir Montag einen freien Tag haben können. Dadurch konnten wir ein ganzes Projekt an einem Tag durchziehen. Wir haben Weiden gepflanzt und in einigen, vielen, Jahren wird hier ein Tunnel und eine Art Hütte entstehen, nur aus Bäumen. Fein.

In die „Stadt“ Ashburton fahren wir dann Montag um einerseits den zwei Dudes zu helfen ihren Job bei einer Milchfarm zu bekommen und anderseits um ein paar Einkäufe zu machen. Gesi will unbedingt in den Neuseeländischen Sockenoutlet – fragt mich nicht?! Außerdem brauchen wir extra Spaß zum Essen. Der Deal ist in etwa so, dass wir zum Beispiel für das Frühstück Toastbrot, Haferflocken, Kiwis und vielleicht Butter bekommen. Extra Spaß wie Marmelade, Käse, Äpfel oder so etwas kaufen wir extra. Genauso die riesen großen 2 Liter Cookie Icecream Becher, an denen Gesi einfach nicht vorbei gehen kann.

Zwischen all‘ diesen Sachen bekommt man stets und permanent Lebensweisheiten von Fraser zu hören. Den einen Tag kam ich um neun Uhr aus unserem Haus. Es war strahlend blauer Himmel und die Sonne war schon stark. Also hatte ich nur eine kurze Hose und ein Shirt an. Fraser war ganz überrascht und fand mich ganz schön taff. Wie dem auch sei antwortete ich, weil wir gerade den Tag davor über das Thema sprachen, dass ich doch mein Vitamin D bräuchte. Ich hatte nicht sonderlich über diesen Satz nachgedacht, aber bekam so gleich die Quittung. Fraser hielt mir und uns dann eine philosophische Grundsatzrede über dieses frevelhafte Verhalten heutzutage, dass jeder nur noch so redet: „Ich genieße meinen Kaffee.“ „Ich brauche meine Ruhe.“ „Ich will mein Glück finden.“ anstatt es neutraler auszudrücken „Ich genieße den Kaffee.“ „Ich brauche die Ruhe“. „Ich will das Glück finden.“ Eben total Ich-bezogen. Und joar was soll ich sagen, recht hat. Ich brauche nämlich gar nicht mein Vitamin D, sondern nur Vitamin D.

Später erzählte mir noch einer der Söhne die neuste Erkenntnis aus Australien. Dort wurde nämlich eine zweite Verwendung für Schafe gefunden …




Wolle!

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